Mafia - nein danke!

In Palermo schauten einige unserer Schüler*innen hinter die Kulissen der Antimafia-Bewegung Addiopizzo

Weil wegen der Pandemie das Auslandspraktikum und die Kulturfahrt in Klasse 10 für die Schüler*innen des Bili-Profils ausfallen mussten, gab es für die Elftklässler*innen nun ein Ersatzprogramm: zwei Wochen Palermo. Vom 15. bis 29. April besuchte die Gruppe um Frau Casuccio die Hauptstadt Siziliens, begleitet von Addiopizzo Travel, einem Reiseanbieter für mafiafreien Tourismus. 

Die Reiseagentur ist ein Ableger der sizilianischen Antimafia-Bewegung Addiopizzo, die 2004 in Palermo gegründet wurde und sich seither dem Kampf gegen das organisierte Verbrechen widmet. Der Name des Netzwerks - Adieu Schutzgeld - ist Programm: Es unterstützt Geschäftsleute, Unterkünfte und Restaurants, die kein Schutzgeld an die Mafia mehr zahlen wollen. Wer bei Addiopizzo Travel bucht, reist also, ohne das organisierte Verbrechen zu unterstützen. 

Ein wesentlicher Schwerpunkt dieser Reise war jedoch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Mafia auf Sizilien und die beeindruckenden Begegnungen mit mutigen Menschen von heute im Kampf gegen diese. So wohnten unsere Schüler*innen nicht nur in einem Hostel des Antimafia-Netzwerks, sondern kamen mit Menschen wie Signor Scimeca ins Gespräch, die sich der Erpressung erfolgreich entzogen haben, arbeiteten in schutzgeldfreien Betrieben wie der Schneiderei von Rosalba mit und besuchten Orte, an denen Menschen wie Giovanni Falcone ihren Mut im Kampf gegen die Mafia mit ihrem Leben bezahlt haben.

Neben den vielen Erfahrungen und Begegnungen rund um Addiopizzo war aber auch noch Zeit für einen Besuch an unserer Partnerschule Umberto I., für Theater- und Ausstellungsbesuche und ausführliche Erkundungen der Stadt Palermo. Natürlich probierten sie unsere Bilis auch durch die palermitanische Küche und schlossen dicke Freundschaften mit Arancini Siciliani und Cannoli. Dass diese Reise für unsere Schüler*innen eine ganz besondere Erfahrung gewesen ist, wird deutlich, wenn man sie danach fragt: "Wir alle sind allen Beteiligten unglaublich dankbar, dass sie all dies möglich gemacht haben. Wir konnten wunderbare, einzigartige und schöne Erfahrungen machen", und eine Schülerin ergänzt: "Eine unglaubliche Reise, die immer in unseren Herzen bleiben wird."

 

 

Autor: Die Bilis der J1

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