J1-Kurs Gemeinschaftskunde bei Junckers „Rede zur Zukunft Europas“

Der vierstündige J1-Kurs Gemeinschaftskunde des KKSt war zu Besuch bei der „Rede zur Zukunft Europas“ von Jean-Claude Juncker im Landtag.

Ein Bericht von Marc Frischmann

Die Europäische Union als politisches Staatenbündnis, wird heutzutage oft in Frage gestellt und als sehr distant angesehen. Um so wichtiger erscheint es sich damit zu beschäftigen, vor allem vor den bevorstehenden Europawahlen im Mai.

Da wir, als vierstündiger Gemeinschaftskunde-Kurs der J1 am KKSt, die außerordentliche Möglichkeit hatten, unter den rund 600 Gästen zu sein, welche den Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker am 19.02.2019 in Stuttgart treffen durften, haben wir die Veranstaltung, in Begleitung von Frau Backes-Schöppler und Herrn Rettich, mit besonderem Interesse verfolgt.

Nachdem sich alle Gäste im Foyer des Landtags gesetzt hatten, gab es einen musikalischen Einstieg mit der Europahymne Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven. Die Landtagspräsidentin Frau Muhterem Aras begrüßte ihre Gäste, sprach über Europa, Demokratie und hieß Jean-Claude Juncker und Günther Oettinger, welche bei ihr auf dem Podium saßen, herzlich willkommen. Nach der ausführlichen Einleitung durch Frau Aras wurde nun das Wort an Jean-Claude Juncker übergeben, welcher als erster Kommissionspräsident im Baden Württembergischen Landtag zu Gast war. Direkt zu Anfang seiner Ansprache wirkte Herr Juncker sehr menschennah, sagte er habe zwar eine Rede vorbereitet, doch er wolle lieber jetzt vor dem Publikum improvisieren. In der Improvisation machte er auch oft Witze und stiftete das Auditorium damit zum Lachen an.

Er sprach sich in seinem Vortrag eindeutig für eine Zukunft als Europa aus, stichelte gegen Theresa May mit dem Brexit und verdeutlichte die Wichtigkeit der EU. Zukünftige Pläne könnten ein Mindestlohn in Europa, engeres Zusammenarbeiten und ein gesundes Hinterfragen der Entscheidungen von der EU sein. Zusätzlich lege er einen großen Wert auf einen externen Investitionsplan in Afrika, da dort eindeutig geholfen werden müsse. Daraufhin gab es eine Unterbrechung, Jean-Claude Juncker sprach mit der Presse und im Saal gab es einen Musik-Einschub für die Gäste. Daraufhin wurde eine Podiumsrunde von Ute Brucker mit Jean-Claude Juncker und Günther Oettinger geführt.

Obwohl im Programm versprochen wurde, dass vor allem die jungen Menschen, die im Plenum saßen, Fragen stellen dürften, nutzte die Moderatorin ihre Möglichkeit und frage Herrn Juncker intensiv aus. Die Themen, die behandelt wurden, waren der Brexit, die antieuropäische Parteien, die bevorstehenden Europawahlen, Le Pen und Frieden durch Europa. Nach der Befragung durch Frau Brucker konnten die letzten 15 Minuten Jugendliche aus dem Publikum Fragen stellen. In dieser kurzen Zeit konnten sogar 2 Leute aus unserem Kurs (Kryštof Belak und Bettina Bolliger) an Herrn Juncker Fragen stellen. Kryštof stellte eine Frage bezüglich des Artikels 13 (Artikel 17) der Urheberrechtsreform, woraufhin von den Älteren im Publikum ein entrüstetes Raunen zu vernehmen war und Herr Juncker mit seiner Antwort die Frage umging. Bettina konnte eine Frage zu der Klimaschutzbewegung Fridays for Future stellen. Juncker sprach sich positiv gegenüber dem Enthusiasmus der jungen Leute aus, doch verurteilte zugleich, dass die Schule während der Demonstration außer Acht gelassen werde. Er selbst sei in seiner Jugend auch auf die Straße gegangen. Herr Oettinger meinte, dass die Forderungen finanziell sehr schwierig umzusetzen seien. Gegen Ende wurden von Frau Aras noch Geschenke überreicht.

Die Veranstaltung war übersichtlich und informativ gestaltet und Herr Juncker hat mit seinem frischen Geist die Gäste definitiv unterhalten. Als Kurs waren wir überrascht, wie so ein ranghoher Politiker doch so bürgernah und menschlich wirken kann. Das Thema der EU beschäftigt uns als junge Menschen zur Zeit sowieso sehr, aufgrund der aktuellen Politik und sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, so etwas mit unseren eigenen Sinnen live zu erleben.

Autor: Königin Katharina Stift

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