Stuttgart ist Landeshauptstadt und das Zentrum einer europaweiten Metropolregion. Die Stadt ist heute eine der innovativsten, kreativsten und wirtschaftsstärksten Hightech-Standorte Deutschlands. Mehr als 30.000 Unternehmen, internationale Großbetriebe und viele erfolgreiche kleine und mittelständische Betriebe machen sich auf den Weg zur Industrie 4.0, der vierten industriellen Revolution.
Hätte jemand der Residenzstadt Stuttgart diese Zukunft im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts vorhergesagt, hätte es wohl niemand geglaubt. Stuttgart war bis 1846 von der Infrastruktur des Landes abgeschnitten, weil es im Gegensatz zu Cannstatt und Esslingen keinen Zugang zu Transportwegen und zur Wasserkraft hatte. Erst mit dem Bau des Eisenbahnstreckennetzes, für das König Wilhelm ab 1843 die Weichen stellte, begann die industrielle Revolution in Württemberg und damit auch in Stuttgart. Die schwäbischen Tüftler und Denker holten aber mit rasanter Geschwindigkeit auf. Dampfkessel- und Dampfmaschinenhersteller sowie Maschinenbauer und Chemiker ergriffen die Initiative und wälzten das alte Handwerk um. Fabrikanten nahmen in Stuttgart die Chance wahr, sich durch ihren Pioniergeist ein besseres Leben aufzubauen, und schufen so die Basis für den Fortschritt in allen Wirtschaftsbereichen.
Die Schüler*innen verfolgten diese Entwicklung in einem zweieinhalbstündigen Workshop im Stadtpalais, indem sie sich v.a. mit der Entwicklung der lokalen Industrie auseinandersetzten und erfuhren, wie aus der kleinen Residenzstadt eine wirtschaftsstarke Großstadt wurde. Dafür lasen sie Quellen, werteten historische Karten aus, beschäftigten sich mit einzelnen Objekten der Dauerausstellung, bereiteten ihre Erkenntnisse digital auf bereitgestellten Tablets auf und stellten sie abschließend einander vor. So erhielten alle ein umfassendes Bild von den Modernisierungsprozessen in Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und in den sozialen Fragen in der frühen Phase der Industrialisierung Stuttgarts und ihrer Bedeutung für die Gegenwart.
Autor: Königin Katharina Stift