30 Jahre Städtepartnerschaft Stuttgart-Brünn / Eindrucksvoller Besuch unserer Musikgruppen in Brünn

Vier Auftritte in vier Tagen standen vom 29. Mai bis 2. Juni dem Schulorchester, dem Schulchor, dem CatharinenChor Stuttgart sowie dem Erwachsenenchor des Traditionsgymnasiums an der Kulturmeile bevor, als sich die Gruppe mit knapp 70 Personen auf den Weg Richtung Osten machten.

Für die meisten war Brünn noch Neuland, das man erst einmal auf der Landkarte suchen musste. „War das nicht eine Stadt in Dänemark?“ „Nee, ich glaube, weiter östlich!“ - inzwischen wissen nicht nur alle, wo die mährische Hauptstadt liegt, sondern auch wie schön es dort ist.

Vier ereignisreiche Tage liegen nun hinter ihnen, in denen die musikalischen Botschafter aus Stuttgart bei wichtigen und repräsentativen Ereignissen die Verbundenheit der beiden Städte eindrücklich zum Ausdruck bringen konnten.

So spielte das Orchester zunächst beim offiziellen Empfang der Stuttgarter Delegation des Gemeinderats im Neuen Rathaus Edvard Elgars berühmtes „Pomp and circumstances“, das normalerweise nur bei den Royals in England zu hören ist – für diesen Anlass erschien es mindestens genauso passend.

Beim Besuch des befreundeten „Gymnázium Matiáše Lercha“ konnte die Stuttgarter Gruppe durch Schulführungen Einblicke in eine fremde Schule gewinnen. Vieles kam den Schüler*innen bekannt vor, manches auch nicht: einen Fitnessraum sucht man bislang am Katharinenstift vergeblich. Bedankt haben sich die jungen Musiker mit einem Schulkonzert, bei dem u. a. ein Medley des Musicals „Les Misérables“ zur Aufführung kam.

Bei einem Kulturnachmittag zeigten verschiedene Schulen aus Brünn und Stuttgart vor allem auf musikalischem Gebiet ihr Können. Auch hier kamen die Beiträge der Stuttgarter Ensembles gut an - schon allein die Anzahl der Stuttgarter Gäste beeindruckte die Zuhörer.

Den Höhepunkt der Reise bildete fraglos eine Veranstaltung im Garten des Augustinerklosters, die zugleich Schlusspunkt des „Marschs der Versöhnung“ war. Zu den Reden des Stuttgarter Oberbürgermeisters Fritz Kuhn, der Brünner Oberbürgermeisterin und der deutschen und österreichischen Botschafter spielten und sangen die Stuttgarter Musiker u. a. die Europahymne – auf deutsch und tschechisch. Eine als „Pietätgang“ im Ablauf beschriebene Aktion bildete den ergreifenden Abschluss der Veranstaltung: unter den Klängen der Titelmusik aus „Schindlers Liste“ sowie des „Adagiettos“ aus Gustav Mahlers 5. Symphonie trugen alle Anwesenden Kerzen zum Mahnmal, das an das menschliche Leid im Zuge der Vertreibung erinnert. Dort konnten alle die tiefe Bedeutung der Begegnung und Freundschaft mit Brünn nachlesen: „Mögen in Zukunft alle Menschen in Europa in Frieden und unter Achtung der Menschenrechte leben.“ Dem Leiter der Musikgruppen des Königin-Katharina-Stifts, Christoph Wagner, ist dies Grund genug auch in Zukunft diese Freundschaft hochzuhalten. Der Gesamtorganisator des „Marsches der Versöhnung“ Jaroslav Ostrčilík dankte stellvertretend Musiklehrer Wagner mit folgenden Worten: „... ich möchte Ihnen noch nachträglich danken für den bewegenden Auftritt Ihrer Musiker und Sänger, und auch für Ihr großes Engagement. Trotz aller organisatorischer Komplikationen wart Ihr ein Highlight des Abends.“

Folgende Unterstützer haben wesentlich zum Gelingen der Reise beigetragen. An dieser Stelle soll ihnen herzlich gedankt werden:

  • Verein für Schulpartnerschaften Stuttgart – Brünn e.V.
  • Verein der Musikfreunde des Königin-Katharina-Stifts e.V.
  • Landeshauptstadt Stuttgart, Abteilung Außenbeziehungen

Autor: Königin Katharina Stift

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