Dass die Welt in Kinderhände gehört, davon wusste schon Herbert Grönemeyer zu singen. Dieser Appell verbirgt sich auch in dem Musical „Die Kinder von Girouan“ aus der Feder von Hans-Georg Wolos, das Unterstufentheater AG, -chor und ein achtköpfiges Projektorchester am 16. Mai auf die Bühne brachten. Gemeinsam erzählen sie davon, wie es wäre, wenn alle Erwachsenen einschliefen und die Kinder an die Macht kämen.
Streit und Missgunst bestimmen den Alltag in dem abgelegenen, südfranzösischen Bergdorf Girouan, der Putz blättert von den Wänden, Schmutz und Dreck bestimmen die Szenerie. Als ein mysteriöser blauer Strahl die trinkfreudigen Erwachsenen in einen langanhaltenden Tiefschlaf versetzt, sind die Kinder plötzlich auf sich allein gestellt. Von jetzt auf sofort müssen sie die Verantwortung übernehmen und sie tun es mit ansteckender Begeisterung. Auf keinen Fall wollen sie dieselben Fehler wie die Erwachsenen machen.
Das ist gar nicht so einfach, denn die plötzliche Freiheit ist zugleich mit lästigen Pflichten verbunden: Es muss geputzt, gekocht, das Vieh versorgt, und Nachtwache geschoben werden, es wird gestritten und um das letzte Brot gekämpft, aber letztlich halten sie zusammen und verlieren ihr großes Vorhaben - Frieden untereinander - nie aus dem Blick.
Das ist auch die Botschaft, die die über 50 Sänger*innen und Schauspieler*innen aus den Klassen 5 und 6 ihrem Publikum in dem rasant inszenierten Singspiel mit auf den Weg gaben. Da wurde gesungen und getanzt, als ob die Kinder ihr Leben lang nichts anderes getan hätten. Das kleine Projektorchester begleitete die Kinder souverän durch den Abend; der Unterstufenchor hatte sichtlich Spaß am eigenen Tun und strahlte mit den Schauspieler*innen um die Wette. Die Freude übertrug sich auch auf die Zuschauer in der vollbesetzten Turnhalle: Donnernder Applaus machte deutlich, wie begeistert alle von diesem Musicalabend waren. Ein großes Dankeschön an Nele Gerhardt, Christoph Wagner, Julien Meisenzahl, Nicole Reed und Theaterpädagogin Regina Peter, die hier wirklich ganze Arbeit geleistet haben.
Autor: Königin Katharina Stift